Martinsspiel auf der Wiemhove

Pferd „Nina“ mit Möhren inden Ruhestand verabschiedet
Mit ihren Laternen waren die Kinder zur Wiemhove gekommen, um St. Martin (Ina Möllenkamp) und „Nina“ zu begrüßen.

Frierend sitzt der Bettler auf einem Strohballen. Da kommt Sankt Martin auf seinem Ross herangeritten und fragt: „Fremder Mann, was machst du hier? Hast du keine Freunde, die sich um dich kümmern?“. Der Bettler schüttelt den Kopf. „Ich kann dich nicht frieren lassen. Mein Mantel ist groß genug für uns zwei“, findet der Heilige Martin und teilt sein Kleidungsstück mit dem Mann.
Viele Kinder waren am Freitagabend mit ihren Eltern nebst Laternen in den Händen zur Wiemhove gekommen, um das Martinsspiel anzuschauen, das traditionell vom Albersloher Heimatverein präsentiert wird. Nach der von den Schauspielern überzeugend gespielten Darbietung, freuten sich besonders die kleinen Zuschauer, das Pferd des heiligen Mannes (Ina Möllenkamp) streicheln zu dürfen. Sechs Jahre lang erwies sich „Nina“ als geduldiges Tier, das sich weder durch die vielen Menschen noch durch den Feuer- und Laternenschein jemals hatte irritieren lassen. „Die 36-jährige Nina geht in den wohlverdienten Ruhestand“, erklärte Maria Roer, die sich im Namen des Heimatvereins mit Möhren fürs Pferd und Sekt für Besitzerin Felicia Terbaum bedankte. „Danke an die Feuerwehr, die die Straßen absperrte und für Sicherheit sorgte, danke an das KBO für die musikalische Begleitung, danke an die Schauspieler, das Getränketeam, an ?Krümel? und ?Abelmann? für die Extra-Backschichten und danke an alle anderen Helfer, die das Martinsspiel in dieser Form erst möglich gemacht haben“, hieß es weiter aus den Reihen des Vereins, der süße Brezeln an die Kinder verteilte. Die Erwachsenen genossen derweil das zwanglose Zusammensein – wahlweise mit wärmendem Glühwein in Händen.

Foto + Text: Westfälische Nachrichten